Die Osteopathie beschäftigt sich mit strukturellen und mechanischen Problemen des Muskel-Skelett-Systems, die funktionelle Störungen der Organe, der Eingeweide und des craniosakralen Systems verursachen können.
Kurz gesagt, versucht diese Disziplin, das Gleichgewicht auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene wiederherzustellen, indem sie auf das Muskel-Skelett-System einwirkt – den Ort, an dem Blockaden entstehen, die Krankheiten verursachen. Diese Blockaden auf Ebene der Knochen und Muskeln verhindern den normalen Blut- und Sauerstofffluss, die normale Beweglichkeit der Organe sowie den normalen Flüssigkeitsstrom, der durch sie fließt.
Durch den Einsatz verschiedener Techniken und unter Berücksichtigung des Einflusses der äußeren Umgebung sowie der psychologischen Aspekte des Patienten versucht der Osteopath, das beeinträchtigte Organ nicht nur in ein Gleichgewicht mit sich selbst, sondern auch mit dem gesamten Körper zu bringen.
Konventionen für Mitglieder
Durch die Manipulation mit seinen Händen, wirkt der Osteopath auf die Muskeln und die inneren Organe ein (in unserem Fall die Blase, die Harnröhre, die Gebärmutter und Vagina). Durch das Abtasten spürt er Spannungen, die die freie Beweglichkeit dieser Beckenorgane einschränken, löst die festgestellte Verkrampfung, stärkt die der kontrahierten Muskulatur entgegengesetzten Muskelgruppen, reduziert Krämpfe, die durch entzündliche oder schmerzhafte Traumata verursacht wurden und bringt eventuell verrutschte (meistens abgesenkte) Organe wie die Blase oder angrenzende Strukturen wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. Zudem befreit er Blutgefäße, die von der kontrahierten Muskulatur oder von verlagerten Organen komprimiert werden, wodurch ein besserer Blut- und Sauerstofffluss ermöglicht wird. Außerdem entlastet er eingeengte Nerven, was die damit verbundenen Schmerzen verringert und löst Verwachsungen durch Narbengewebe, die die Funktion des Organs beeinträchtigen.
Der Osteopath ist eine Fachkraft, die eine spezifische fünfjährige Ausbildung abgeschlossen hat. Ursprünglich war der Zugang zu diesem Kurs ausschließlich Ärzten und Physiotherapeuten vorbehalten. Heutzutage (vielleicht aus Profitgründen?) reicht jeder fünfjährige Abschluss einer weiterführenden Schule, um Zugang zu einem Osteopathie-Kurs zu erhalten (privat und kostenpflichtig).
In Italien ist dieser Beruf (noch?) nicht vom Gesundheitsministerium anerkannt.
Im folgenden Video erklärt die Physiotherapeutin und Osteopathin Giulia Asteggiano, wie die Osteopathie bei Blasenentzündungen und Beckenerkrankungen angewandt wird.