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Histamin

Chronischer Beckenschmerz (CBS) ist ein Symptomkomplex, der verschiedene Erkrankungen kennzeichnet, die überwiegend bei Frauen auftreten. Man schätzt, dass 38 von 1000 Frauen im Alter zwischen 15 und 73 Jahren von Beckenschmerzen betroffen sind.

Zu den Hauptursachen zählen: interstitielle Zystitis, Endometriose, Folgen von Wehen oder Geburt und Schädigung des Pudendusnervs. Bei Männern ist er hingegen vor allem mit chronischer Prostatitis verbunden.

 

 

Der Schmerz kann ständig vorhanden oder wiederkehrend-intermittierend sein. Von chronischem Schmerz spricht man, wenn er länger als 6 Monate anhält. Begleitend können Funktionsstörungen des Urogenitaltrakts auftreten, wie Dysurie, Tenesmus, Reizdarmsyndrom, Dyspareunie oder Erektionsstörungen.

In den meisten Fällen lässt sich ein auslösender Faktor identifizieren.
Wenn keine organische Ursache für den Schmerz gefunden werden kann, wird er einer Nervenfunktionsstörung zugeschrieben — in diesem Fall spricht man von neuropathischem Schmerz.

Unter den verschiedenen Erkrankungen, die chronische Beckenschmerzen (CBS) verursachen, wurde in zahlreichen Studien und wissenschaftlichen Untersuchungen ein gemeinsames zelluläres Element gefunden: die Mastzelle, die übermäßig stark exprimiert und überaktiv ist. Besonders häufig besteht dieser Zusammenhang bei: interstitieller Zystitis, bei der das Vorhandensein von Mastzellen sogar ein diagnostisches Kriterium ist, Vulvodynie, Endometriose und — hier nicht weiter vertieft — dem Reizdarmsyndrom.

 

Die Mastzelle

Was ist die Mastzelle?

Mastzellen (oder mast cells), 1879 von Paul Ehrlich entdeckt, sind Zellen des Immunsystems, die den Entzündungsprozess aktivieren, indem sie die Substanzen ausschütten, die im Ruhezustand in ihren zytoplasmatischen Granula gespeichert sind.

Mastzellen setzen zahlreiche Substanzen frei:

  • Histamin
  • Heparin
  • Interleukin 8
  • Interleukin 6
  • Nerve Grow Factor
  • Tryptase
  • Serotonin
  • Chymase
  • Carboxypeptidase
  • Cathepsin G
  • Prostaglandine
  • Leukotriene
  • Plättchenaktivierender Faktor (PAF)

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass diese Moleküle andere am Entzündungsprozess beteiligte Zellen anlocken (Chemotaxis), die Bildung neuer Blutgefäße fördern (Angiogenese), durch Heparin die Blutgerinnung hemmen und die Ablagerung von Kollagenfasern anregen (Gewebereparatur, die zu einer Fibrose führen kann).

Während die meisten dieser Moleküle auch bei anderen Immunzellen vorkommen, ist Tryptase spezifisch für Mastzellen und wird zur Diagnose von Erkrankungen aufgrund einer Mastzellhyperaktivierung gemessen.

Wie bereits erwähnt, wurde in vielen Studien gezeigt, dass Mastzellen eine entscheidende Rolle bei verschiedenen urogenitalen Erkrankungen spielen, wie der interstitiellen Zystitis, Vulvodynie und Endometriose. Die Mastzellaktivität wird außerdem durch folgende Hormone moduliert: Östrogene, Progesteron und Testosteron. Ein Anstieg ihrer Aktivität wird beobachtet, wenn diese Hormone abfallen — physiologischerweise während der Menstruation. Das erklärt eine mögliche Verschlechterung der genannten Erkrankungen in dieser Phase.

Vertiefung: Die Entzündung

 

Histamin

Was ist Histamin und wie wirkt es?

Unter all den genannten Mediatoren interessiert uns hier besonders das Histamin.

Dieses Molekül wird — wie viele andere — zu Beginn des Entzündungsprozesses freigesetzt, trägt aber gleichzeitig zu dessen Aufrechterhaltung und Verstärkung bei. Tatsächlich stimuliert freigesetztes Histamin wiederum die Aktivierung weiterer Mastzellen.

Histamin wird von Zellen des Immunsystems synthetisiert — man spricht hierbei von endogenem Histamin. Es ist jedoch auch in Lebensmitteln enthalten. Zu den histaminreichsten gehören unter anderem Schokolade, Wirsing und Tomaten. Hier spricht man von exogenem Histamin. Außerdem kann Histamin während der Verdauung von Darmbakterien aus der ebenfalls in Nahrungsmitteln enthaltenen Vorstufe Histidin gebildet werden, indem dieses decarboxyliert wird.

Histamin erfüllt im Körper wichtige Funktionen, nicht nur immunologische. Es ist auch am Verdauungsprozess beteiligt, am Schlaf-Wach-Rhythmus, am Gleichgewichtssinn und vielem mehr. Ein Überschuss an Histamin kann jedoch schädlich sein. Deshalb produziert der Körper im Darm ein Enzym namens Diaminoxidase (DAO), das das dort vorhandene Histamin abbaut. Während der Schwangerschaft produziert auch die Plazenta große Mengen an DAO, um den Fötus zu schützen.

Der vorliegende Artikel geht von der Hypothese aus, dass eine histaminarme Ernährung die Schmerzen vieler Erkrankungen verbessern kann, an denen Mastzellen beteiligt sind, da somit die durch exogenes bzw. Nahrungs-Histamin verursachte zusätzliche Stimulation entfällt. Dieser Effekt wird besonders in Hohlorganen erwartet — wie in der Blase, die direkt mit den im Inneren enthaltenen Substanzen in Kontakt steht. Die relevanten Blasenerkrankungen sind hierbei interstitielle Zystitis und wiederkehrende bakterielle Blasenentzündungen, bei denen außerdem eine Schädigung des Urothels und dessen Exposition gegenüber im Urin enthaltenen Stoffen beobachtet wird.

Diese Hypothese wird jedoch auch auf Erkrankungen ausgedehnt, bei denen ein Anstieg der Mastzellen festgestellt wurde, also Vulvodynie und Endometriose.