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Unter „Prostatitis“ versteht man eine Entzündung der Prostata. Nach der Klassifikation des NIH (Consensus Classification System for Prostatitis) wird sie unterschieden in: 1) akute bakterielle Prostatitis, 2) chronische bakterielle Prostatitis, chronisches Beckenschmerzsyndrom (CPPS) und asymptomatische Prostatitis (Nachweis von Entzündungszellen bei einer Prostatabiopsie bei asymptomatischen Patienten).

 

 

 

Diagnose

Der Stamey-Test, eine mikrobiologische Untersuchung vor und nach Prostatamassage, ist die international am meisten akzeptierte Methode zur Diagnose und Klassifikation der Prostatitis sowie zur Unterscheidung zwischen bakteriellen und abakteriellen Formen. Weitere mögliche Untersuchungen zum Nachweis von Keimen sind die Spermakultur oder Abstriche aus der Harnröhre zum Nachweis spezifischer Erreger.

 

Symptome

Das Symptomatik der Prostatitis ist gekennzeichnet durch eine erhöhte Häufigkeit und Dringlichkeit des Wasserlassens, eventuell mit verminderter Harnstrahlstärke, Schmerzen, ein Druck- oder Schweregefühl im Beckenbereich sowie Spannungen im Bereich zwischen Hoden und Anus. Die Beschwerden können die Hoden betreffen und auch Auswirkungen auf die Sexualfunktion haben, wie vorzeitige Ejakulation, Ejakulationsstörungen oder Erektionsstörungen.

 

Ursachen

Bakterien können die Prostata infizieren durch: Aufsteigen über die Harnröhre, Rückfluss von Urin in die Prostatagänge, direkte Einschleusung von Bakterien bei Biopsienadelpunktionen oder durch hämatogene bzw. lymphatische Streuung. Bei akuter und chronischer bakterieller Prostatitis sind Enterobacteriaceae die vorherrschenden Erreger, jedoch wird zunehmend auch eine Rolle der Enterokokken beschrieben. Viele Stämme dieser uropathogenen Keime besitzen die Fähigkeit, Biofilme zu bilden und sind mehrfach resistent gegen Antibiotika. Auch sexuell übertragbare Erreger (STI), insbesondere Chlamydia trachomatis und Mycoplasma genitalium, gelten als mögliche Ursachen der chronischen bakteriellen Prostatitis.

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Behandlung

Die akute bakterielle Prostatitis kann eine schwere Infektion mit potenziellem Risiko einer Urosepsis darstellen. Antimikrobielle Wirkstoffe sind hier die erste Wahl. Die Art der Antibiotikaklasse und der Verabreichung sowie die Dauer der Behandlung hängen von der Art der Infektion ab.

Die oben beschriebene Symptomatik einer Prostatitis kann zwar durch eine akute Prostataentzündung verursacht werden, jedoch auch mit anderen Krankheitsbildern zusammenhängen, die keine antibiotische Therapie erfordern oder die sich durch wiederholte Antibiotikagaben sogar verschlimmern können.

 

Chronifizierung der Beckenentzündung

Wenn die Entzündung im Beckenbereich chronisch wird, kann auch das Nervensystem betroffen sein – durch eine Neuroinflammation. Diese kann aus einer fehlgesteuerten akuten Reaktion des angeborenen Immunsystems entstehen, die auf molekularer, struktureller und funktioneller Ebene auch das Nervengewebe beeinträchtigt.

Beim chronischen Beckenschmerzsyndrom bei Männern wird klinisch der UPOINTS-Algorithmus genutzt, um die verschiedenen Phänotypen zu erkennen und gezielt zu behandeln: urinär (U), psychosozial (P), organspezifisch (O), Infektiös (I), neurologisch (N), Muskelverspannung/Schmerzhaftigkeit (T) sowie ein zusätzlicher Bereich im Zusammenhang mit der Sexualität (S).

Der Einsatz von Alphablockern bei Patienten mit CP/CPPS und begleitenden Harnsymptomen sowie Analgetika +/- nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) bei Schmerzen hat eine Linderung der Symptome und eine Verbesserung der Lebensqualität gezeigt, auch wenn die Langzeitanwendung von NSAR durch mögliche Nebenwirkungen begrenzt ist.

Neue Substanzen, wie Cannabinoide, können in der Schmerztherapie eingesetzt werden. Eine alternative Möglichkeit bei chronischer Prostatitis/chronischem Beckenschmerzsyndrom ist die Phytotherapie – entweder als primäre Therapie oder in Kombination mit anderen Medikamenten. Quercetin, Pollenextrakt, Extrakt aus Serenoa repens sowie weitere Pflanzenmischungen haben positive Effekte auf Symptome und Lebensqualität gezeigt, ohne Nebenwirkungen.

Vertiefung: Einsatz von Cannabis bei Beckenschmerzen

 

Häufig bestehen bei diesen Patienten auch Funktionsstörungen des Darms. Studien zum Mikrobiom zeigen zunehmend, wie sehr die Ernährung den Entzündungszustand beeinflussen kann – sowohl über die Darmzellen selbst als auch über die Qualität, Quantität und Funktion der Darmflora.

Die Darmbakterien (Mikrobiom) interagieren mit der Nahrung und beeinflussen die Stoffwechsel-, Immun- und Entzündungsreaktionen des Körpers. Das intestinale Mikrobiom schützt vor pathogenen Bakterien, erfüllt eine Stoffwechselfunktion durch Vitamin­synthese, Abbau von Gallensäuren, Bildung von trophischen Faktoren (Butyrat) sowie Modulation des Darmimmunsystems. Eine Störung des Mikrobioms wird „Dysbiose“ genannt und verursacht invasive Darmerkrankungen (Leaky-Gut-Syndrom, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Reizdarmsyndrom oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen). Sie steht auch im Zusammenhang mit zahlreichen systemischen Erkrankungen, darunter akute und chronische Prostatitis.

Deshalb können auch die Einnahme lebender Probiotika oder Sitzungen einer Hydrocolontherapie eine sinnvolle Ergänzung dieses therapeutischen Ansatzes darstellen.

 

 

Quellenverzeichnis

  1. Multidisciplinary approach to prostatitis Arch Ital Urol Androl 2019 Jan 18;90(4):227-248. doi: 10.4081/aiua.2018.4.227.