Verfasst von Aliruna
"Meine Geschichte begann vor Jahren mit meinen ersten Versuchen, mit meinem Freund intim zu werden. Diese Versuche waren extrem schmerzhaft, eine Penetration war unmöglich. Ich war sehr jung, naiv und uninformiert. Ich dachte, ich sei einfach noch nicht bereit, nicht entspannt genug oder dass der richtige Moment noch nicht gekommen sei. Ich schob das Problem immer wieder auf, überzeugt, dass es sich von selbst lösen würde. Dieses Vermeidungsverhalten, kombiniert mit der Tatsache, dass wir nur selten die Möglichkeit hatten, es zu versuchen (damals lebten mein Freund und ich beide noch bei unseren Eltern und hatten kaum Gelegenheiten für Intimität), führte dazu, dass ich das Problem lange ignorierte. Irgendwann wurde die Belastung so groß, dass ich beschloss, mir Hilfe bei einer Psychotherapeutin zu suchen. Ich hatte eine regelrechte Panik vor Geschlechtsverkehr entwickelt, während andere Formen der Sexualität für mich immer unbeschwert blieben. Schon der Gedanke daran, mich mit einem Spiegel zu betrachten oder einen Finger einzuführen, löste in mir ein starkes Gefühl des Ohnmächtigwerdens aus. Meine Therapeutin sagte mir, dass ich an Vaginismus leide."
Aliruna 30/10/2013 Cistite.info
Was ist Vaginismus?
Definition
„Vaginismus ist eine sexuelle Störung, die durch Angst und Furcht vor der Penetration gekennzeichnet ist. Diese sind oft mit einer variierenden Phobie vor dem Geschlechtsverkehr verbunden und gehen mit einer reflexartigen, also unwillkürlichen, Muskelkontraktion der um die Vagina liegenden Muskeln einher.“ (Graziottin)
„Ein wiederkehrender oder anhaltender unwillkürlicher Krampf der äußeren Vaginalmuskulatur, der die Penetration erschwert.“ (American Psychiatric Association)
„Anhaltende oder wiederkehrende Schwierigkeit einer Frau, die vaginale Penetration durch den Penis, einen Finger oder einen Gegenstand zuzulassen, obwohl sie Penetration ausdrücklich möchte. Häufig geht dies mit einer phobischen Vermeidung und einer Erwartungsangst vor Schmerzen einher. Anatomische oder physische Anomalien müssen ausgeschlossen oder behandelt werden.“ (Basson)
Die Begriffe „Angst“ und „Phobie“ werden in allen Definitionen als Hauptursachen für den Krampf genannt – eine unwillkürliche Muskelkontraktion, die das Einführen eines Fremdkörpers (z.B. Tampon, Finger, Spekulum oder Penis) in die Vagina erschwert oder unmöglich macht. Diese Muskelverkrampfung verursacht Schmerzen bei jedem Versuch der Penetration (Dyspareunie) und verstärkt so den Teufelskreis aus Erwartungsangst, reflexhafter Muskelanspannung und Schmerz.
Sobald der Versuch, einen Fremdkörper einzuführen, abgebrochen wird, entspannen sich die Muskeln, und der Schmerz verschwindet.
Man unterscheidet zwischen primärem und sekundärem Vaginismus. Der primäre Vaginismus tritt bereits bei den ersten Versuchen des Geschlechtsverkehrs auf, während der sekundäre Vaginismus nach zuvor unproblematischem Sexualverhalten entsteht. Die zweite Form kann durch biologische Faktoren wie Harnwegsinfektionen, Vulvodynie oder postpartale Schmerzen, aber auch durch traumatische Erlebnisse oder chirurgische Eingriffe verursacht werden. Selbst wenn die ursprüngliche Ursache behandelt oder gelindert wird, kann der Krampf aufgrund eines Mechanismus, der als „Schmerzgedächtnis“ bekannt ist, fortbestehen. Dadurch hat die betroffene Frau weiterhin Schwierigkeiten bei der Penetration.
„Mein Hausarzt verschrieb mir glücklicherweise keine Antibiotika und überwies mich stattdessen an eine andere Gynäkologin. Bei der Untersuchung stellte sie eine Rötung der äußeren Genitalien mit Anzeichen einer Pilzinfektion sowie eines beginnenden Vaginismus fest. Ich denke jedoch, dass es eine reflexartige Reaktion auf den Schmerz war, den ich in diesem Moment empfand. Ich glaube nicht, dass ich zuvor darunter gelitten habe, da ich nie Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr hatte. Die Rötung betrifft nur den äußeren Bereich – im Inneren spüre ich nichts.“
Francy77 16/10/2010 (Cistite.info)
Der aktuelle klinische Ansatz besteht darin, Fälle von sekundärem Vaginismus als „Dyspareunie mit begleitender Muskelhypertonie“ zu klassifizieren. Die Diagnose eines „echten“ Vaginismus wird zunehmend auf die Formen beschränkt, die bereits beim ersten Geschlechtsverkehr auftreten und mit einer phobischen Komponente einhergehen.
Konventionen für Mitglieder
Ursachen
In den meisten Fällen sind die Ursachen psychologischer Natur:
- Eine unterdrückende Erziehung, in der Sexualität mit Schuld und Scham assoziiert wird, sowie ein familiäres Umfeld mit wenig Privatsphäre.
- Eine ausgeprägte Angst vor dem Geschlechtsverkehr, einer Schwangerschaft oder der Geburt – oft ausgelöst durch dramatische oder traumatisierende Erzählungen Dritter, insbesondere über das Reißen des Jungfernhäutchens, Schmerzen oder Blutverlust.
- Posttraumatischer Stress nach Missbrauchserfahrungen oder traumatischen medizinischen Eingriffen, wie beispielsweise der manuellen Trennung von Synechien im Kindesalter.
Sehr häufig verbinden betroffene Frauen das Problem der Penetration mit dem Reißen des Jungfernhäutchens, das sie sich wie eine feste Barriere vorstellen, die auf traumatische Weise durchbrochen werden muss. Tatsächlich ist das Hymen jedoch eine sehr elastische Membran, die sich nach und nach dehnen lässt. Man kann es sich wie eine straff gespannte Frischhaltefolie mit einer bereits vorhandenen Öffnung vorstellen, durch die das Menstruationsblut austreten kann. Wenn man einen Finger in diese Öffnung einführt und ihn vorsichtig bewegt, wird das Hymen gedehnt, ohne dass es dabei zu einem schmerzhaften Einriss kommt.
Nur in etwa 1% der Fälle liegt ein fibrotisches, verhärtetes Hymen vor, das tatsächlich ein mechanisches Hindernis darstellt.
Auch eine Überaktivität der Beckenbodenmuskulatur (Musculus levator ani) sollte nicht unterschätzt werden, da sie ein klares Zeichen eines allgemeinen körperlichen “Alarmzustands” ist. Diese Muskelkontraktion kann entweder durch Störungen des Muskels selbst oder durch neurologische Ursachen ausgelöst werden, in diesem Fall spricht man von einer „muskuläre Neurodystonie“.
Wenn die anfänglichen einzelnen Kontraktionen zu einem Zustand dauerhafter Kontraktion werden, kann sich zusätzlich eine Vulvodynie entwickeln: Der dauerhaft verspannte Muskel drückt auf Blutgefäße und Nervenenden, was zu einer Schädigung des Gewebes, einer chronischen lokalen Entzündung und Schmerzen führt, die auch ohne Penetrationsversuch bestehen bleiben.
Vaginismus kann sich auch in den Wechseljahren entwickeln. Durch den Rückgang der zirkulierenden Östrogene kommt es zu einer Verengung des Vaginaleingangs sowie zur Atrophie (Rückbildung) der Genitalschleimhäute, was das Eindringen zusätzlich erschwert.
Symptome
Frauen mit Vaginismus weisen eine Reihe von Anzeichen von Anspannung und Beschwerden auf, die während eines Penetrationsversuch oder einer gynäkologischen Untersuchung beobachtet werden können:
- Zusammengepresster Mund und weit aufgerissene Augen
- Nackenverspannung
- Verspannung im Lendenbereich
- Schützendes Aneinanderpressen der Oberschenkel
- Bedecken der Genitalien mit den Händen
- Abwehrspasmus (reflexartiger Krampf) der Beckenbodenmuskulatur
- Kalter Schweiß
- Schüttelfrost
- Herzrasen
- Beschleunigte Atmung
- Gefühl von Atemnot
- Phobie
Der Schweregrad der Phobie steht meist in direktem Zusammenhang mit der Ausprägung des Vaginismus. Allerdings können auch starke Muskelkrämpfe bei nur leichter Phobie oder umgekehrt auftreten. Die Phobie kann extrem ausgeprägt sein und zu regelrechten Panikattacken führen. In den schwersten Fällen kann sie sogar das Gefühl von Ohnmacht oder eines unmittelbar bevorstehenden Todes hervorrufen.
Diagnose
Die Diagnose von Vaginismus basiert auf den betroffenen Muskelspannungsbereichen, anhand derer der Schweregrad eingestuft wird:
I GRAD
Krampf des Beckenbodenmuskels, der sich durch Beruhigung auflösen lässt.
II GRAD
Anhaltender Krampf des Beckenbodenmuskels während der gynäkologischen Untersuchung.
III GRAD
Krampf des Beckenbodenmuskels und reflexartiges Anheben des Gesäßes beim Versuch einer Untersuchung.
IV GRAD
Krampf des Beckenbodenmuskels, Überstreckung des Rückens, Zusammenziehen der Oberschenkel, Abwehr- und Rückzugsbewegung.
XO Verweigerung der Untersuchung
Phobie vor Penetration: leicht, mittel, stark
Ein Krampf ersten und teils auch zweiten Grades macht eine Penetration nicht unmöglich, verursacht aber auf jeden Fall Schmerzen (Dyspareunie). Bei Vaginismus dritten und vierten Grades hingegen ist eine Penetration aufgrund der Muskelkontraktion nicht möglich; der Vaginaleingang ist so stark verschlossen, dass die Betroffene und ihr Partner ihn wie eine „Mauer“ oder “feste Barriere” wahrnehmen.
"Schon immer wissbegierig begann ich intensive Recherchen und vermutete, unter schwerem Vaginismus zu leiden. Aus diesem Grund vereinbarte ich schließlich meine erste gynäkologische Untersuchung – und erstaunlicherweise hatte ich kaum Probleme mit dem Spekulum!"
Paoletta83 17/06/2014 (Cistite.info)
Die klinische Untersuchung zeigt möglicherweise keine offensichtlichen Probleme, es sei denn, sie umfasst eine gründliche Untersuchung, die auf die allgemeine Alarm- und Abwehrhaltung der Patientin achtet, die reflexartige Kontraktion des Beckenbodenmuskels berücksichtigt und eine sorgfältige Beurteilung des Beckenbereichs vornimmt. Dabei müssen Erkrankungen ausgeschlossen werden, die diesen Muskel betreffen, wie eine chronische Anspannung der Beckenmuskulatur und mögliche daraus resultierende Neuropathien, insbesondere die Vulvodynie.
Die Diagnose erfordert von der Fachkraft eine Kombination aus medizinischer Kompetenz und menschlicher Sensibilität. Der Patientin sollte so viel Zeit wie von ihr gewünscht gegeben werden, keineswegs sollte sie gedrängt werden.Die gynäkologische Untersuchung muss einfühlsam erfolgen und auf Spannungszustände achten, die auftreten, wenn die Frau darauf reagiert. Sollte die Patientin die Untersuchung verweigern, sollte der Arzt nicht gereizt reagieren oder darauf bestehen, da dies eine bereits belastete Person nur weiter traumatisieren würde. In solchen Fällen wird eine schwere Form von Vaginismus diagnostiziert.
"Stellt euch vor: Als ich den letzten Abstrich machen ließ, wurde der Arzt, obwohl ich ihm meine Schmerzen geschildert hatte, ungeduldig, weil ich mich beklagte. Er begann, mich zu beschuldigen, unter Vaginismus zu leiden, und sagte, ich bräuchte eine psychologische Behandlung."
Vale95tina 27/01/2016 (Cistite.info)"August 2013: meine erste gynäkologische Untersuchung. “Es ist nur ein bisschen gerötet, wir wiederholen alle Tests. Es könnte Vestibulitis sein, aber lassen Sie das lieber, sonst bewegen wir uns in Richtung Chirurgie.” Die Untersuchung war extrem schwierig, weil mich die vaginale Untersuchung und das Spekulum zum Weinen brachten. Die Begründung: Vaginismus!"
Moka 23/01/2016 (Cistite.info)
Vaginismus oder Vulvodynie?
Vulvodynie ist eine Erkrankung, die durch eine Überempfindlichkeit der Vulva (also des äußeren Bereichs der weiblichen Genitalien) gekennzeichnet ist und mit Schmerzen sowie einem Brennen einhergeht, ohne dass klinisch erkennbare Ursachen vorliegen. Sie unterscheidet sich vom Vaginismus sowohl in der Symptomatik als auch in den auslösenden Faktoren.
Vaginismus äußert sich durch Schmerzen, die ausschließlich beim Einführen von Fremdkörpern in die Vagina auftreten. Allein der Gedanke an ein solches Eindringen verursacht Angst und Muskelkontraktionen. Die Symptome verschwinden in dem Moment, in dem der Versuch der Penetration abgebrochen wird.
Die Symptome der Vulvodynie hingegen äußern sich durch Brennen und Schmerzen der Vulvaschleimhaut, die infolge verschiedener Reize auftreten und die empfindliche Vulva reizen: enge oder synthetische Unterwäsche, Intimpflegeprodukte, Chlor im Schwimmbad, Fahrradfahren, synthetische Binden, Geschlechtsverkehr und mehr. Sexuelle Kontakte sind in diesem Fall also nur einer von vielen Faktoren, die die Beschwerden der Vulvodynie auslösen.
Die Angst vor dem Geschlechtsverkehr ist hier eine Folge der Schmerzen – nicht deren Ursache. Frauen mit Vulvodynie haben keine Schwierigkeiten bei der Penetration an sich; das eigentliche Problem ist das Brennen, das durch die Reibung an den sensiblen Schleimhäuten entsteht. Daher hören die Schmerzen nach dem Versuch der Penetration nicht auf, sondern können noch Tage danach anhalten.
Die folgenden Erfahrungsberichte zeigen, dass in der Medizin weiterhin große Verwirrung über die Unterschiede zwischen Vaginismus und Vulvodynie herrscht. Die Unfähigkeit, eine Differentialdiagnose zu stellen, verkompliziert die Situation von Patientinnen mit Vulvodynie erheblich. Ihr körperlicher Schmerz wird ausschließlich auf eine psychische Ursache zurückgeführt, was zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes führt – durch eine verzögerte Diagnose und somit auch eine verspätete Behandlung.
"Tja, wenn sie Vulvodynie kennen würde, hätte sie niemals gesagt, dass das ein psychisches Problem sei... Als ich im Februar den Pap-Test machen ließ, erzählte ich der Ärztin, dass ich unter einer Beckenbodenverspannung leide, und sie meinte nur: “Ah, dann leiden Sie also unter Vaginismus! Ich kenne eine Psychologin, die auf solche Fälle spezialisiert ist!” Egal, wie sehr ich versuchte zu erklären, dass eine Verspannung und Vulvodynie nicht dasselbe wie Vaginismus sind – sie redete unbeirrt weiter über diese Psychologin... Irgendwann habe ich es einfach aufgegeben, ihr das begreiflich zu machen. Niemand ist so taub wie der, der nicht hören will... Aber es macht wütend…sehr wütend."
Sofiaaa 29/04/2015 (Cistite.info)"Sie hat mich untersucht und meinte, dass es sich ihrer Meinung nach nicht einmal um Vestibulodynie handelt [...]. Ihrer Ansicht nach ist das eine Form von psychogenem Vaginismus – und doch spürte ich während der Untersuchung genau im Bereich des Vestibulums Schmerzen. Sie sagte mir, dass ich mich während der Untersuchung und beim Geschlechtsverkehr aus Angst verkrampfe und deshalb Schmerzen empfinde. Dann riet sie mir, über meine Vergangenheit nachzudenken – ob ich vielleicht ein Trauma erlebt habe, ob meine Beziehung zu meinen Eltern oder meinem Freund belastet ist."
Sofiaaa 29/04/2015 (Cistite.info)
Im folgenden Video der Live-Session mit der Hebamme Rosa Bochicchio erklärt sie die genauen Unterschiede zwischen Vulvodynie und Vaginismus.
Behandlung
Unabhängig vom diagnostizierten Schweregrad ist Vaginismus vollständig heilbar – selbst in den schwersten Fällen.
Zunächst muss die betroffene Frau ein umfassendes Bewusstsein für die Anatomie ihres Genitalbereichs entwickeln, der oft ein Tabuthema ist oder komplett verdrängt wird.
Mit Unterstützung einer Fachkraft, idealerweise mit Spezialisierung auf Sexualmedizin, setzt sich die Frau zunächst theoretisch mit ihrem eigenen Körper auseinander.
Erst danach folgen erste Übungen, die sich auf das bewusste Wahrnehmen des Beckenbodens und die Regulation der Muskelspannung durch Atemtechniken konzentrieren – ohne direkten Kontakt mit dem Genitalbereich.
Autogenes Training kann dabei äußerst hilfreich sein, da es die Patientin auch eigenständig anwenden und üben kann.
Anschließend folgen Übungen für zu Hause: Die Fachkraft führt die Frau schrittweise an ihre Angst heran, indem sie diese behutsam mit dem direkten Kontakt zu externen Objekten konfrontiert – in einem individuell angepassten Tempo und mit zunehmender Größe der Gegenstände. Eine mögliche Progression könnte folgendermaßen aussehen: ein Finger, zwei Finger, ein Finger des Partners, zwei Finger des Partners, eine gynäkologische Untersuchung (gegebenenfalls mit Spekulum), Dilatatoren in aufsteigender Größe, ein Dildo und schließlich Geschlechtsverkehr mit Penetration.
In der Phase, in der die ersten sexuellen Annäherungen mit dem Partner erfolgen, ist es essentiell, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Die Frau sollte verstehen, wie wichtig Erregung für die natürliche Dehnung und die spontane Lubrikation ist, und die Verwendung von Gleitmitteln vorzuschlagen, um Mikroverletzungen und Reizungen zu vermeiden. Sexualität sollte nicht als eine Art Pflichtprogramm mit festem Zeitplan betrachtet werden – denn das kann die Erregung dämpfen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Ziel der Therapie darin besteht, der Frau ein freies und unbeschwertes Erleben ihrer Sexualität zu ermöglichen. Anders gesagt: Es wäre sinnlos, die Angst zu beseitigen, wenn dabei gleichzeitig das sexuelle Verlangen verloren ginge, weil der Fokus ausschließlich auf der Penetration liegt.
"Das Ziel ist nicht 'keine Schmerzen zu spüren‘, sondern ‘keine Angst zu haben und Lust zu empfinden‘."
(Aus dem Leitfaden für eine unbeschwerte Sexualität)
Vertiefung:
Leitfaden für eine unbeschwerte Sexualität (Zugang nur für registrierte Mitglieder des Forums)
"Die Therapeutin sagte mir, dass ich unter Vaginismus leide. Gemeinsam haben wir einen sehr anstrengenden, aber erfolgreichen Weg durchlaufen. Durch eine Kombination aus Entspannungsübungen, Therapie und progressiven Dehnungsübungen konnte ich meine Angst überwinden. Während mich früher schon der bloße Anblick meines Intimbereichs im Spiegel oder das Einführen eines Fingers fast in Ohnmacht versetzte, habe ich heute ein viel größeres Vertrauen in meinen Körper – und all das macht mir keine Angst mehr."
Aliruna 30/10/2013 Cistite.info
Jungfernhäutchen und Jungfräulichkeit
Rund um das Hymen (Jungfernhäutchen) – jene Membran, die als Symbol weiblicher Jungfräulichkeit gilt – existieren noch immer zahlreiche Mythen. In diesem TED-Talk erklären Nina Brochmann und Ellen Støkken Dahl, Autorinnen des Buches The Wonder Down Under, was das Hymen tatsächlich ist und welche Rolle es für Frauen weltweit spielt.
Quellenverzeichnis und hilfreiche Links
1. Ein Leitfaden von der Website Vaginismus Awareness Network
2. Informationsblätter zum Thema Vaginismus:
- Graziottin - Der Vaginismus - erster Teil
- Graziottin - Vaginismus: Pathophysiologie und Diagnose
3. Artikel und Monografien:
- E. A. Jannini/ M. A. Maggi/ A. Lenzi (a cura di) Sessuologia Medica. Trattato di psicosessuologia e medicina della sessualità, Elsevier Masson, Milano, 2007, p. 374-379.
- J.A. Lamont, Vaginismus, «American Journal of Obstetrics & Gynecology», 131 (1978) p. 632- 636.