Die Zytolyse ist eine vaginale Infektion, die durch eine übermäßige Vermehrung der Döderlein-Laktobazillen verursacht wird – Bakterien, die natürlicherweise im Vaginalsekret vorkommen.
Laktobazillen sind „gute“ Bakterien, die Frauen vor vaginalen Infektionen schützen. Ein Überschuss an Döderlein-Laktobazillen kann jedoch das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora stören. Ein Übermaß an Laktobazillen senkt den vaginalen pH-Wert stark ab, sodass er zu sauer wird und dadurch die Schleimhautzellen geschädigt werden. Zytolyse bedeutet tatsächlich die Zerstörung von Zellen.
Ursachen der Zytolyse
Es wird vermutet, dass genetische Faktoren, lokale Veränderungen des Immunsystems oder eine übermäßige Zufuhr von Laktobazillen von außen (zum Beispiel durch vaginale Probiotikatherapien ohne echten Bedarf) die Ursache dieser Erkrankung sein können.
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Symptome der Zytolyse
Es kann sein, dass keine Symptome vorhanden sind – falls sie jedoch auftreten, ähneln sie denen einer Candida-Infektion: Juckreiz, Brennen, reichlich weißlicher Ausfluss. Diese Symptome verschlimmern sich oder treten erstmals in der prämenstruellen Phase auf.
Diagnose der Zytolyse
Die Diagnose wird durch einen Vaginalabstrich gestellt, bei dem auch der pH-Wert und die Anzahl der Laktobazillen überprüft werden. Ist der pH-Wert sehr sauer (unter 3,5) und sind die Laktobazillen stark erhöht, liegt vermutlich eine Zytolyse vor. Der pH-Wert kann auch bequem zu Hause mit speziellen Teststreifen für den vaginalen pH-Wert gemessen werden.
Auch die Anzahl der in der Vagina vorhandenen Laktobazillen kann zu Hause bestimmt werden: Der Gynocanestest ist ein Vaginalabstrich, der den pH-Wert misst und so einen Überschuss oder Mangel an Laktobazillen aufzeigt.
Der Nachweis eines Überschusses an Laktobazillen ist wichtig, um einerseits eine Candida-Infektion auszuschließen (aufgrund der ähnlichen Symptome), und andererseits zu vermeiden, dass weitere Laktobazillen verabreicht werden, die die Zytolyse und ihre Symptome verschlimmern könnten.
Behandlung der Zytolyse
Die beste Behandlung besteht aus vaginalen Spülungen mit Natron (½ Teelöffel in 200 ml lauwarmem Wasser aufgelöst), die jeden zweiten Tag durchgeführt werden. Jedoch sollte der Behandlungszeitraum nicht zu lange sein, um gegenteilige Effekte wie eine übermäßige Alkalisierung, einen drastischen Rückgang der Laktobazillen sowie das mögliche Auftreten einer bakteriellen Vaginose oder aeroben Vaginitis zu vermeiden.