in italienisch geschrieben von Dr. Marco Agnello
Die Endometriose ist eine chronische, östrogenabhängige entzündliche Erkrankung, die durch das Vorhandensein von funktionell aktivem endometrioidem Gewebe an anderen Stellen als der klassischen Gebärmutter gekennzeichnet ist.
Wer ist betroffen?
Um einige Zahlen zu nennen: Es handelt sich um eine häufige Erkrankung: Schätzungen zufolge sind 5 bis 10% der Frauen im gebärfähigen Alter betroffen, insbesondere zwischen dem 25. und 35. Vor der Pubertät und nach der Menopause ist sie dagegen sehr selten (gerade wegen ihrer charakteristischen "Abhängigkeit" von der Hormonfunktion).
In Italien sind mindestens 3 Millionen Frauen von Endometriose betroffen!
Was ist es?
Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ist eine Schleimhaut, die die Oberfläche der Gebärmutter auskleidet: Sie wächst jeden Monat und bereitet sich darauf vor, den eventuellen Embryo aufzunehmen, der das Ergebnis der Befruchtung ist, und wenn dies nicht geschieht, zerfällt sie während des Menstruationszyklus, um im nächsten Monat wieder zu wachsen. Es ist ein wunderbarer Mechanismus, der die Frau im gebärfähigen Alter jeden Monat auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet.
Bei der Endometriose ist die Gebärmutterschleimhaut auch an Stellen vorhanden, an denen sie nicht sein sollte: auf der Höhe der Eierstöcke, der Eileiter, der Aufhängebänder der Gebärmutter und der Scheide, des letzten Darmabschnitts; seltener wachsen kleine Endometrioseinseln im Bauchfell (der Membran, die die Bauchorgane auskleidet und schützt); noch seltener kann sie sich in den Eingeweideorganen Blase, Harnleiter, Darmwand; sehr selten in Haut und Unterhautgewebe, Zwerchfell, Lunge und Gehirn einnisten.
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Leider unterliegt das Endometrioidgewebe an diesen atypischen Stellen den gleichen hormonellen Veränderungen wie die Gebärmutterschleimhaut, so dass es jeden Monat zum Wachstum endometriotischer Inseln und deren Rückbildung/Blutung kommen kann. Dieses Phänomen verursacht nicht nur Schmerzen (deren Ort je nach Lage der Endometrioseherde variiert), sondern führt auch zu chronischen Entzündungen, die oft zu Narbenbildung und Verwachsungen führen, die mittel- bis langfristig verschiedene andere Probleme nach sich ziehen.
Stell dir vor, dass jeden Monat durch die Hormonumstellung an bestimmten Stellen des Körpers eine Lunte entzündet wird, die brennt und die, selbst wenn die Flamme gelöscht ist, eine bleibende Narbe hinterlässt. Eine echte Katastrophe.
Symptome
Glücklicherweise ist die Endometriose in mindestens 30-40% der Fälle asymptomatisch und wird zufällig im Anschluss an Untersuchungen aus anderen Gründen diagnostiziert.
Wenn sie mit Symptomen verbunden ist, sind das die häufigsten:
- Prämenstruelle und menstruelle Schmerzen (ein besonders schmerzhafter Zyklus, jeden Monat, oft so, dass eine entzündungshemmende/schmerzlindernde Therapie erforderlich ist; nicht zu verwechseln mit Menstruationsschmerzen, die mehr oder weniger alle Frauen gemeinsam haben).
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie). Entweder aufgrund des möglichen Vorhandenseins von endometriotischen Herden in den Beckenorganen (z.B. in der Scheidewand) oder aufgrund einer perinealen Muskelkontraktur als Folge chronischer Beckenschmerzen.
- Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Stuhlgang.
Blasenentleerungsstörungen
Tatsächlich haben bis zu 20% der Frauen mit Endometriose auch Beschwerden beim Wasserlassen! Zu den häufigsten gehören Schwierigkeiten beim Wasserlassen, das Gefühl einer unvollständigen Entleerung der Blase (Tenesmus), mehrmaliges Wasserlassen (man muss immer wieder auf die Toilette, um ein wenig mehr zu pinkeln), Schmerzen in der Blase und in der Scheide, Schmerzen in der Harnröhre und Brennen.
Früher glaubte man, dass Blasenentleerungsstörungen immer mit dem Vorhandensein von Endometrioseherden im Urogenitaltrakt zusammenhängen (z.B. Blasenbrennen und Schmerzen im Zusammenhang mit dem Vorhandensein von Endometriose in der dicken Blasenwand). Heute wissen wir, dass dies nicht der Fall ist und dass die oben beschriebenen Harnwegsbeschwerden häufig Teil des so genannten "Endometriose-Syndroms" sind, d.h. einer Reihe von metabolischen, hormonellen und anatomischen Veränderungen, die zum Auftreten von Harnsymptomen führen, auch wenn keine klinisch erkennbaren Endometrioseherde vorhanden sind.
So können beispielsweise Brennen in der Harnröhre und unvollständige Blasenentleerung auf einen "Schließmuskelspasmus" zurückzuführen sein, der keine ausreichende Entspannung der Harnröhre und des Dammbereichs zulässt.
Harnwegsbeschwerden verschlimmern sich häufig (oder treten erstmals auf) nach größeren Operationen, die schweren Formen der Endometriose vorbehalten sind (so genannte "tief infiltrierende Endometriose"). Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Patientinnen nach einer besonders "invasiven" Endometriose-Operation an den Urologen wenden. Dies geschieht, weil der für die Steuerung der Blase und des letzten Darmabschnitts verantwortliche Nervenanteil bei solchen radikalen Eingriffen oft unweigerlich geschwächt, betäubt oder sogar beschädigt wird.
Beurteilung
Es ist daher sehr wichtig, dass der Facharzt (häufig der Gynäkologe, der die erste Diagnose stellt) auch die Harnsymptome untersucht und bei der Behandlung der Patientin berücksichtigt.
Neben der unerlässlichen klinischen Beurteilung gibt es zahlreiche Untersuchungen, die uns bei der Diagnose der Endometriose helfen können: transvaginaler Ultraschall, MRT, CT-Scan, klinisches Ansprechen auf eine Östro-Gestagen-Therapie. Der Goldstandard (d.h. die genaueste Art, eine Diagnose zu stellen) ist die explorative Laparoskopie, d.h. ein minimalinvasiver Eingriff, der es uns ermöglicht, mit eigenen Augen anatomische Veränderungen in der Beckenhöhle oder an anderen atypischen Stellen zu sehen, mit denen eine Biopsie und histologische Analyse verbunden werden kann.
Aus urologischer Sicht gibt es auch Untersuchungen, die unseren Verdacht auf das Vorhandensein von Harnwegserkrankungen beim "Endometriose-Syndrom" bestätigen können (z.B. urodynamische Untersuchung). All diese Untersuchungen sollten jedoch nur dann vorgeschlagen werden, wenn sie dazu beitragen, das Bild besser zu definieren und die für die Patientin zu indizierende Therapie besser festzulegen (kurz gesagt, sie sollten nicht einfach so durchgeführt werden!).
Aus dem Gesagten wird deutlich, dass die Endometriosetherapie komplex ist und oft mehrere Fachkräfte (Gynäkologen, Urologen, Physiotherapeuten, Endokrinologen, Ernährungsberater) einbezieht, die die jungen Patientinnen Schritt für Schritt begleiten.